BRS News

18.07.2025

BRS-Statement zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik 2028–2034 und des Mehrjährigen Finanzrahmens

Am 16. Juli hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2028–2034 sowie einen Entwurf für die Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2027 vorgelegt. Daraus wird deutlich: Die Landwirtschaft Europas steht erneut vor großen Herausforderungen – allerdings ohne klare Perspektive bei der finanziellen Ausstattung.

Auch wenn die politischen Verhandlungen mit Rat und Parlament noch bevorstehen, ist bereits jetzt erkennbar, dass die vorgeschlagenen Finanzmittel für die Landwirtschaft nicht ausreichen werden. Vielmehr deuten alle Anzeichen auf Einsparungen hin. Dies ist ein fatales Signal. Denn gleichzeitig werden auf europäischer wie auf nationaler Ebene höhere Anforderungen an Umwelt- und Tierwohlstandards gestellt – insbesondere im Bereich der Nutztierhaltung. Der notwendige Umbau der Tierhaltung erfordert massive Investitionen, die ohne gezielte finanzielle Unterstützung nicht zu leisten sind.

Die geplante Flexibilisierung des MFR, insbesondere die Bündelung bisher zweckgebundener Fonds zu einem großen Topf und die stärkere Verantwortung der Mitgliedstaaten für die Mittelverwendung, birgt Chancen, aber auch erhebliche Risiken. Zwar können nationale Besonderheiten so besser berücksichtigt werden, doch ohne klare Zweckbindungen und Transparenz droht eine Zersplitterung gemeinsamer Standards ohne eine gemeinsame Vision. Das wäre ein Rückschritt für die europäische Integration und den gemeinsamen Binnenmarkt – und würde zu noch stärkeren Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU führen.

Aus den bisher bekannten Dokumenten der Kommission ist nicht klar erkennbar, welche Summen den Mitgliedstaaten wofür zur Verfügung stehen sollen. Diese völlig neue Haushaltsstruktur erschwert erheblich die Vergleichbarkeit mit dem laufenden EU-Agrarhaushalt, was eine seriöse Bewertung und Planung momentan unmöglich macht.

Der BRS fordert daher:

  • Eine verlässliche und angemessene finanzielle Ausstattung der GAP im MFR 2028–2034 (geschützte Haushaltslinie), die den gestiegenen Anforderungen an die Landwirtschaft – insbesondere in der Tierhaltung – Rechnung trägt.
  • Zielgerichtete Mittel für den Umbau der Tierhaltung in ganz Europa. Wer mehr Tierwohl will, muss auch für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen.
  • Eine stärkere Berücksichtigung tierhaltender Betriebe in der GAP. Das derzeitige Fördersystem benachteiligt Tierhalter gegenüber flächenstarken Ackerbauern.
  • Transparenz und Harmonisierung bei der Mittelverwendung, um einheitliche Standards und Fairness im Binnenmarkt zu gewährleisten.

Die sichere Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln ist ein strategisches Gut – in Pandemiezeiten ebenso wie in geopolitischen Krisen. Die Landwirtschaft braucht eine starke GAP – jetzt und in Zukunft.

 
18.07.2025

Bundeslandwirtschaftsminister Rainer zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen

Zu den am frühen Abend von der Europäischen Kommission vorgestellten Vorschlägen zum Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) und der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erklärt der Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Alois Rainer: "Unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen tagtäglich auf – bei Wind und Wetter – und sorgen dafür, dass wir alle mit hochwertigen, sicheren und gesunden Lebensmitteln versorgt werden. Das verdient unseren höchsten Respekt. Doch es geht nicht nur um die Höfe allein. Es geht auch um die Menschen in den ländlichen Regionen – Familien, Ehrenamtliche, das Lebensmittelhandwerk und junge Menschen mit Ideen. Und genau deshalb ist es unsere Aufgabe in Europa, den landwirtschaftlichen Höfen und den ländlichen Räumen eine Perspektive zu geben, die trägt. Seit über 60 Jahren ist die GAP ein Grundpfeiler der europäischen Einigung. Die Vorschläge der Kommission, das bewährte Zwei-Säulen-Modell abzuschaffen, ist eine gefährliche Zäsur. Eine GAP ohne ländliche Entwicklung ist wie ein Haus, dem man eine tragende Säule nimmt. Die GAP ist nicht einfach nur ein Förderinstrument, sie ist Stabilitätsanker, Standortfaktor und für viele Regionen Heimatgarantie.

 
18.07.2025

Fortbildungen für Lehrkräfte auf zwei Milchhöfen in NRW

Was moderne Milchkuhhaltung leistet und wie Themen rund um die Milch im Unterricht interessant und didaktisch wertvoll bearbeitet werden können, erfuhren jetzt rund 20 Lehrkräfte auf zwei Fortbildungen auf Milchkuhbetrieben in NRW. Die Fortbildungen wurden gemeinsam von Stadt und Land NRW e. V. und der LV Milch NRW organisiert. Stefan Schmidt vom Bio-Betrieb Thielenhof im Sauerland stellte die Entwicklung von einem kleinen Hof im Dorf zu einem modernen Betrieb mit Neu- und Umbauten und Weidehaltung am Dorfrand vor. Helmut Dahmen vom konventionell arbeitenden Antoniushof in der Eifel erläuterte die zwei Wirtschaftszweige des Hofes: die moderne Milchkuhhaltung und die Energieerzeugung als ein wichtiger Beitrag der Landwirtschaft. Abschließend fasste Hubert Koll von Stadt und Land NRW e. V. die angesprochenen Fragestellungen unter pädagogischen Gesichtspunkten zusammen. Themenbeispiele waren die Weidehaltung unter dem Aspekt des Naturschutzes, der Kuhkomfort, die Technik bei der Erzeugung von Strom aus Windkraft, Solar und Biogas sowie die Vermarktung der erzeugten Milch. Sigrid Binnenbruck vom Team der LV Milch stellte das Lehrmedium Die Wege der Milch vor, welches durch seine verschiedenen Module in der Vor- und Nachbereitung eines Hofbesuchs eingesetzt werden kann.

 
17.07.2025

Fragebogen von Copa-Cogeca zu den Tierhaltungssektoren - livestock workstream

Copa-Cogeca, der Dachverband der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände, bittet um Ihre Teilnahme an einer Umfrage. Der Fragebogen soll Einblicke aus erster Hand zu den aktuellen Herausforderungen im europäischen Tierhaltungssektor liefern. Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, welche Formen der Unterstützung Landwirte benötigen, um diese Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität der Branche zu sichern. Unter folgendem Link finden Sie die Umfrage: Internal questionnaire on livestock sectors - livestock workstream Teilnahmeschluss ist der 25. Juli 2025.

 
17.07.2025

Kooperation mit Hochschule Osnabrück im Rahmen von DIALOG MILCH

Studentinnen befragen Verbraucher zur Wahrnehmung von Milch und Milchprodukten

Brauchen wir in Zukunft noch Milchprodukte?, unter dieser Ausgangsfrage entwickelten die drei Studentinnen der Hochschule Osnabrück Imke Clasen, Franka Haase und Frederike Vorwerk eine Verbraucherbefragung zur Wahrnehmung von Milch und Milchprodukten. Die Projektarbeit im Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Schwerpunkt Agrar/Lebensmittel, betreut durch Prof. Dr. Matthias Kussin, entstand in Kooperation mit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachen e. V. und der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. im Rahmen von DIALOG MILCH. Die Zusammenarbeit mit Verbänden und Unternehmen, wie auch bei diesem Projekt, eröffnet unseren Studierenden die Möglichkeit, praxisnahe Forschung durchzuführen, freut sich Prof. Dr. Kussin und ergänzt: Solche Kooperationen verbinden wissenschaftliches Arbeiten mit realen Fragestellungen aus der Branche – und genau darin liegt ein großer Mehrwert für das Studium.

 
16.07.2025

Stellungnahme des BRS zum Antrag des Landes NRW zum Thema „Tierschutz bei Tiertransporten und beim Export von Nutztieren in Drittstaaten“

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat einen Entschließungsantrag zur Verbesserung des Tierschutzes beim Transport von Nutztieren in Drittstaaten in den Bundesrat eingebracht. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) begrüßt, dass das Bundesland NRW und der Bundesrat sich mit dem Tierschutz beim Export von Rindern in Drittländer auseinandersetzen möchte. Als Fachverband möchten wir daher die eingebrachten Vorschläge kommentieren.

 
16.07.2025

Praxisbericht aus Schleswig-Holstein: Schweinemäster spart mit NutriSpar Soja, Kosten und Emissionen

Ein neuer Praxisbericht von Heiner Tams aus dem östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins zeigt, wie moderne Schweinemast heute aussehen kann. Der erfahrene Landwirt bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Familie einen Mastbetrieb, in dem an drei Standorten jährlich 26.000 Schweine gemästet werden. Seit fünf Jahren setzt der Betrieb erfolgreich das Futteradditiv NutriSpar ein. Im Video-Interview erklärt Tams, wie er mithilfe von NutriSpar den Soja-Anteil in der Ration um rund 2,5 Prozent senken konnte. Dadurch schuf er Raum für kostengünstigere Futtermittel, reduzierte den Rohproteingehalt in der Ration und verbesserte sowohl die Tiergesundheit als auch die Stallluft. Auch die Futterverwertung wurde deutlich verbessert – auf ein Verhältnis von 1:2,51. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich durch die gezielte Optimierung die Stickstoff- und Phosphorausscheidungen verringern lassen. Das wirkt sich positiv auf die Stoffstrombilanz aus – ein wichtiges Argument im Hinblick auf die roten Gebiete. Fazit: Ein Erfahrungsbericht, der zeigt, wie sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast verbinden lassen.

 

 
15.07.2025

VerLak Abschlussveranstaltung am 1.8. in Berlin

Die Abschlussveranstaltung des VerLak-Projektes findet am 01.08.2025 um 10 Uhr in Berlin (Haus der Land- und Ernährungswirtschaft - Claire-Waldoff-Str. 7 – 10117 Berlin) und online statt. Es ist ein von der BLE und dem BMEL gefördertes Projekt im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich Tierschutz zum Thema Verlängerung der Laktationsperiode und selektives Trockenstellen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen (VerLak). Letzte Anmeldungen für eine Präsenzteilnahme nehmen wir nur noch bis Freitag, den 18.07. entgegen. Bitte nutzen Sie dafür das angefügte Dokument.

 
15.07.2025

EGZH und SUISAG fusionieren

Durch die Fusion der Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern w. V. (EGZH) mit der Schweizer SUISAG wird das gesamte operative Geschäft der EGZH in die Tochtergesellschaft SUISAG BaySuis GmbH überführt. Das Unternehmen spricht von einem historischen Schulterschluss für die Zukunft der Schweinezucht. Die Aktionärinnen und Aktionäre der SUISAG hatten bei der 28. Generalversammlung vom 26. Juni 2025 mit großer Mehrheit der Fusion mit der bayerischen Zuchtorganisation EGZH zugestimmt. Ab dem 1. Juli 2025 ist somit ein europäisch agierendes Vertriebsnetzwerk mit sechs Rassen, zwei Hybridsauen und zwei Prüfstationen entstanden. Angela Brugger, neben Matteo Aepli Geschäftsführerin der SUISAG BaySuis, sagt: Damit entsteht ein starkes, multinational abgestütztes Zuchtunternehmen in bäuerlicher Hand – getragen von der gemeinsamen Vision: ‚Von den Schweineproduzenten, für die Schweineproduzenten‘. SUISAG positioniert sich als die bäuerliche Alternative zu den Zuchtkonzernen.

 
14.07.2025

PIG.FLUENCER.TREFF 2025: Neue Impulse für die Öffentlichkeitsarbeit in der Schweinehaltung

In einer Zeit, in der Transparenz und Dialogbereitschaft für die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, rückt die professionelle Öffentlichkeitsarbeit zunehmend in den Fokus. Der PIG.FLUENCER.TREFF 2025 bietet Landwirtinnen und Landwirten eine praxisorientierte Plattform, um neue Kommunikationsansätze zu entwickeln und den eigenen Betrieb gezielt in den sozialen Medien zu positionieren.