BRS News
Perspektiven für eine europäische Zuchtwertschätzung
Die Einführung einer gemeinsamen europäischen Zuchtwertschätzung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel ist es, Zuchtwerte grenzüberschreitend vergleichbar zu machen und damit eine fundierte, international anschlussfähige Grundlage für die Zuchtarbeit zu schaffen.
FBF schreibt Förderstelle für Reproduktionsforschung beim Rind aus – Projekteinreichung bis 31. August 2025
Der Förderverein Bioökonomieforschung e. V. (FBF) fördert im Jahr 2025 erneut praxisnahe Projekte in der Reproduktionsforschung beim Rind. Interessierte Forschungseinrichtungen sind aufgerufen, bis zum 31. August 2025 Projektskizzen mit hoher Relevanz für Besamungsstationen einzureichen.
VDF kritisiert EU-Entwaldungsverordnung
Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) kritisiert in einer Pressemitteilung die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Ein Nachweis auf Entwaldungsfreiheit für eine Kuh aus der Wesermarsch ist absurd
, erklärte Hauptgeschäftsführer Steffen Reiter. Es sei unverständlich, warum Tierhalter in Ländern, die nachweislich keine Entwaldung betrieben, zusätzlich dokumentieren müssten, dass sie keine Wälder zerstörten. Ohne eine Null-Risiko-Kategorie drohe die Verordnung zur Bürokratiefalle für deutsche Rinderbetriebe zu werden. Falls Brüssel diese Kategorie nicht durchsetzt, fordert Reiter eine schnelle digitale Lösung, etwa eine Anpassung der HIT-Datenbank in Deutschland. Die Systeme sollten bis zum 1. September zur Verfügung stehen. Zudem bemängelt Reiter, dass die Umsetzung der EUDR in den EU-Ländern unterschiedlich erfolge, was den fairen Handel erschwere. Eine einheitliche EU-weite Umsetzung sei daher notwendig.
Milchlandpreis 2025: Bewerbungszeitraum läuft bis zum 31. August 2025
Der Milchlandpreis der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) geht in die Verlängerung. Interessierte Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger aus Niedersachsen können sich bis zum 31. August für den Milchlandpreis 2025 in der 25. Jubiläumsrunde sowie den Niedersächsischen Klima-Sonderpreis bewerben. Die feierliche Vergabe der 25. Goldenen Olga an den besten Milcherzeugerbetrieb sowie die Übergabe des Klima-Sonderpreises erfolgen am 28. November 2025 durch Ministerpräsident Olaf Lies in der Meyerei Rastede.
Neues EFSA-Gutachten zum Wohlergeben von Fleischrindern
In einem neuen wissenschaftlichen EFSA-Gutachten wird das Wohlergehen von Mastrindern bewertet, wobei der Schwerpunkt auf Risiken im Zusammenhang mit unterschiedlichen Bodenbelägen, dem Zugang zu Wasser, der Ernährung und Fütterung, hohen Umgebungstemperaturen, mangelnder Umweltanreicherung, mangelndem Zugang zu Auslauf, minimalem Platzangebot und Mischpraktiken in der Rinderhaltung liegt. Es wird eine Auswahl von tierbezogenen Maßnahmen (Animal-Based Measures, ABM) vorgeschlagen, um das Wohlergehen von Mastrindern im Betrieb und im Schlachthof zu überwachen. Auf Ersuchen der Europäischen Kommission wurde zudem ein technischer Bericht erstellt, der die in der EU üblichen Haltungssysteme und -praktiken für Fleischrinder beschreibt. Er ist eine Ergänzung des wissenschaftlichen EFSA-Gutachtens.
„Zuschuss Klimabilanz“ der Landwirtschaftlichen Rentenbank startet
Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet seit Anfang Juli das neue Förderprodukt Zuschuss Klimabilanz
an. Gefördert wird eine Beratungsdienstleistung zur Erstellung einer einzelbetrieblichen Klimabilanz. Zudem soll es in naher Zukunft den sogenannten Zinsbonus Klimabilanz geben. Hier können Landwirte auf ihr Darlehen bei der Rentenbank eine zusätzliche Zinsvergünstigung erhalten, wenn Sie über eine Klimabilanz (produktbezogen) verfügen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die wichtigsten Informationen zu den Förderprodukten zusammengestellt.
EU-Studie zu möglichen Folgen von Bestandsobergrenzen in der Tierhaltung
In einer Studie der gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (JRC) wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Deckelung der Viehbestände in der EU hätte. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass durch die Begrenzung der Viehdichte die Tierhaltung in der EU zurückgehen, die Landwirtschaft insgesamt extensiviert und das Einkommen der Landwirte steigen würde. Als Folge der Deckelung wären niedrigere Bestände besonders für Geflügel und Schweine, weniger dagegen für Rinder zu erwarten. Das könnte an einer stärkeren Konzentration der Schweinefleischproduktion und vergleichsweise höheren Gewinnmargen von Milchkühen liegen, so die Autoren der Studie.
Zuchtwertschätzung auf europäischer Ebene: Start von EBE
Am 18. Juli 2025 unterzeichneten europäische Akteure im Bereich der Rinderzucht die Gründungsdokumente von EBE - European Bovine Evaluation. Die Mitgliedsorganisationen von NAV (Nordic Cattle Genetic Evaluation), vit (Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V.) und der französische Verband ELIANCE haben eine Vereinbarung zur Schaffung eines europäischen Zuchtwertschätzsystems für die Rinderzucht unterzeichnet. Dieses Zuchtwertschätzsystem wird zunächst Rinder aus neun Ländern betreffen, die zusammen mehr als 50 % der europäischen Milchproduktion repräsentieren. EBE wurde gegründet, um effiziente, qualitativ hochwertige Zuchtwertschätzungen durch die Verwendung gemeinsamer Referenzpopulationen in den teilnehmenden Ländern Europas bereitzustellen.
FAIRagro Search Hub: Vereinfachte Suche nach Agrar-Forschungsdaten
Der FAIRagro Search Hub bietet einen zentralen Sucheinstieg zu Forschungsdaten der Agrarsystemforschung und soll so den Zugang erleichtern. Im ersten Schritt bündelt die Plattform Datensätze aus verschiedenen Bereichen – etwa Pflanzen, Boden oder Umwelt – und bringt sie in eine gemeinsame, durchsuchbare Struktur. Ziel ist es, die FAIR-Prinzipien, also Findability, Accessibility, Interoperability, Reusability, in der Agrarforschung konsequent umzusetzen. Dieser Sucheinstieg wurde von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften im Konsortium FAIRagro entwickelt.
Agroscope: Verminderung von Food Waste - Kraftfutter mit Former Food Products für Milchkühe
Eine gemeinsame Untersuchung von Forschern der Schweizer Forschungsstelle Agroscope und der Universität Mailand in Italien hat ergeben, dass die Verwendung sogenannter Former Food Products (FFP) – also Lebensmittel, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet sind – eine vielversprechende Strategie zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in der Milchviehfütterung sein kann. Es zeigte sich, dass weder der Stoffwechsel der Tiere noch die Milchproduktion oder die Methanemissionen negativ beeinflusst wurden.