BRS News
Zwei Jahre „Übergangsregelung“ für EU-Agrarpolitik?
Euractiv (29.04.2020) - Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments hat ein Verhandlungsmandat für bevorstehende Gespräche mit den nationalen Ministerinnen und Ministern gebilligt. Darin wird eine Übergangsperiode von bis zu zwei Jahren vorgeschlagen; die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) könnte also bis 2023 zurückgestellt werden. In ihrer allerersten Fernabstimmung erzielten die Abgeordneten im COMAGRI-Ausschuss eine Einigung, die sicherstellen soll, dass die EU-Gelder an die Landwirte auch ohne eine Einigung über die Reform der GAP weiter fließen werden. Die MEPs unterstützen demnach grundsätzlich eine einjährige Laufzeit für eine solche Übergangs-GAP
, wie sie auch die Europäische Kommission befürwortet hat. Sie schlagen weiterhin eine automatische Verlängerung um ein weiteres Jahr vor, falls weder der langfristige Haushalt des Blocks (MFR) noch die neuen GAP-Regelungen ab 2021 vor dem kommenden Oktober vereinbart werden können. Der Sektor soll – gerade angesichts der aktuellen Gesundheitskrise – weiterhin ausreichend unterstützt werden, auch wenn es noch keine klare Marschrichtung für die kommende GAP gibt. Wenn das Parlamentsplenum im Mai endgültig grünes Licht für diese Position des Parlaments gibt, sollen sofort Verhandlungen mit den zuständigen nationalen Ministerien aufgenommen werden. Ziel sei eine endgültige Einigung noch vor Ende Juni und der Übergabe der Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland.
Der COMAGRI-Ausschuss verabschiedete am 28.04.2020 außerdem einen Änderungsantrag des sozialdemokratischen Europaabgeordneten Paolo De Castro, in dem gefordert wird, dass die Krisenreserve
ab 2021 von außerhalb der GAP finanziert und auf dem derzeitigen Niveau gehalten werden soll. Nicht genutzte Mittel müssen demnach nicht zurückgegeben werden; und es soll darüber hinaus die Möglichkeit bestehen, sie unbegrenzt zu erhöhen.
Copa und Cogeca begrüßen unterdessen das positive Ergebnis der Abstimmung im EU-Parlament in einer Pressemitteilung und betonen die Notwendigkeit einer raschen Entscheidung zur Übergangsverordnung.
Bislang umfassendste Studie bestätigt Rückgang landlebender Insekten, zeigt aber Erholungen bei Süßwasserinsekten
Eine Analyse weltweiter Langzeitstudien zeigt, dass die Zahl landlebender Insekten zurückgeht. Sie sank im Schnitt um 0,92 % pro Jahr, was einem Rückgang von 24 % über 30 Jahre entspricht. Gleichzeitig stieg die Zahl der an Süßwasser gebundenen Insekten wie Libellen und Köcherfliegen um 1,08 % pro Jahr. Dies könnte die Folge von Gewässerschutzmaßnahmen sein…. Jonathan Chase hält das für ein gutes Zeichen: Die Zahlen zeigen, dass wir die negativen Trends umkehren können. In den letzten 50 Jahren wurde weltweit viel getan, um verschmutze Flüsse und Seen wieder zu säubern. Dadurch haben sich möglicherweise viele Populationen von Süßwasserinsekten erholt. Das stimmt zuversichtlich, dass wir die Trends auch bei Populationen umkehren können, die momentan zurückgehen.
Die Studie wurde von Forschern des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig (UL) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) geleitet und ist in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Science erschienen. Sie schließt wichtige Wissenslücken im Kontext des viel diskutierten Insektensterbens
. Jonathan Chase hält das für ein gutes Zeichen: Die Zahlen zeigen, dass wir die negativen Trends umkehren können. In den letzten 50 Jahren wurde weltweit viel getan, um verschmutze Flüsse und Seen wieder zu säubern. Dadurch haben sich möglicherweise viele Populationen von Süßwasserinsekten erholt. Das stimmt zuversichtlich, dass wir die Trends auch bei Populationen umkehren können, die momentan zurückgehen.
Landesgartenschau Kamp-Lintfort öffnet am 5. Mai 2020 ihre Pforten
Die Landesvereinigung Milch NRW unterstützt das Forum Landwirtschaft
auf der Landesgartenschau mit Aktionsmodulen und ist zudem rund um den Internationalen Tag der Milch mit einem Sonderprogramm vertreten.
Wissensportal für Schulbücher gestartet
Das ist wohl einmalig in Deutschland: Ein Internetportal, das auf Rezensionen von Schulbüchern spezialisiert ist, in denen Themen der Landwirtschaft und Ernährungsbildung behandelt werden. Auf rezensionen.ima-agrar.de wächst Monat für Monat der Bestand an Beurteilungen von Schulbüchern, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht gestalten und Eltern das Lernen ihrer Kinder daheim unterstützen können oder auch Schüler erfahren, welche Bücher für ihren Lernbereich empfehlenswert sind.
Tierseucheninformationssystem TSIS des FLI
Das Tierseucheninformationssystem TSIS des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bietet aktuelle Informationen zu amtlich zur Kenntniss gelangten Fällen anzeigepflichtiger Tierseuchen und ihrem regionalen Auftreten in Deutschland sowie die entsprechenden amtlichen Methodensammlungen an. Ergänzend können Karten mit der Verbreitung der Fälle abgerufen werden. Auch Monats- und Jahresberichte sowie weitere Informationen und Links stehen zur Verfügung.
Bayern startet Förderprogramm für Herdenschutz beim Wolf
Die Bayerische Staatsregierung fördert ab dieser Saison Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen. Nach Genehmigung der bayerischen Förderrichtlinie durch die EU beginnt die Förderung von Investitionen in Herdenschutzmaßnahmen am 30. April. Darauf weisen Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hin. Glauber betonte: Das ist eine gute Nachricht für die Weidetierhalter in Bayern. Das Förderprogramm bedeutet ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Weidetierhaltung gerade auch bei Wolfsanwesenheit. Zum bestehenden Bayerischen Aktionsplan Wolf kommt jetzt mit der Förderrichtlinie für Herdenschutzmaßnahmen ein weiterer wichtiger Baustein hinzu. Der Wolf ist nach wie vor streng geschützt. Gleichzeitig wird auch der wertvolle Beitrag der Weidetierhaltung für die Artenvielfalt in Bayern gesichert.
Die genaue Lage der Fördergebiete legt das Bayerische Landesamt für Umwelt fest: www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/praevention/herdenschutz_wolf/index.htm
„Wir brauchen mehr Versorgungssicherheit durch heimische Produktion“
In Krisenzeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie steigen der Wert und die Wertschätzung von Lebensmitteln. Darauf macht Niedersachsens Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast anlässlich des Tags der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai aufmerksam: Während in den letzten Jahren Lebensmittel im Überfluss vorhanden waren und die Verschwendung stark angestiegen ist, machen wir uns plötzlich wieder Gedanken über eine sichere Versorgung.
Die Abhängigkeit von internationalen Warenströmen werde jetzt deutlich, so die Ministerin. Wir stellen fest: Nicht alles ist immer und endlos verfügbar. Lebensmittel gewinnen dadurch an Wert und wir gehen viel bewusster mit ihnen um.
Nach Berechnungen des Braunschweiger Thünen-Instituts werfen die privaten Haushalte in Deutschland jährlich etwa 75 Kilo pro Person Lebensmittel weg. Hinzu kommen rund zehn Liter Getränke, die in der Kanalisation landen. Derzeit sind einige Lieferketten unterbrochen und auch Hamsterkäufe haben dazu geführt, dass Regale im Supermarkt manchmal leer bleiben. Viele Tafeln bekommen vom Handel kaum noch Lebensmittel, um sie an Bedürftige zu verteilen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln, etwa vom Direktvermarkter auf dem Bauern- oder Wochenmarkt und in den Hofläden. Ministerin Otte-Kinast: Viele Menschen meiden in diesen Tagen die großen Geschäfte, ordern Gemüsekisten oder gehen zum Bauern nebenan. Ich begrüße das sehr. In der Krise wird das mehr wertgeschätzt, was vor Ort wächst und gerade Saison hat.
Die größten Mythen zum Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung im Faktencheck
Sie halten sich hartnäckig – doch was ist eigentlich dran an den Mythen über den Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft? Geht der aktuelle Trend tatsächlich in Richtung mehr Antibiotika? Stimmt es, dass Antibiotikum im Fleisch steckt? Und hilft bei Grippe tatsächlich ein Schnitzel? Hier der Faktencheck:
Digitalisierung ist ein fester Bestandteil der Landwirtschaft
Mehr als 8 von 10 landwirtschaftlichen Betrieben (82 %) in Deutschland setzen digitale Technologien oder Anwendungen ein. Weitere 10 % planen oder diskutieren dies. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, des Deutschen Bauernverbandes (DBV)und der Landwirtschaftlichen Rentenbank (LR), für die 500 Landwirte in Deutschland im Februar und März 2020 befragt wurden. Im Folgenden stellen wir die Ergebnisse vor.
Wussten Sie, dass die Landwirtschaft mit 590.800 Euro je Erwerbstätigen zu den kapitalintensivsten Branchen Deutschlands zählt?
Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2021: Jetzt bewerben!
Der Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau (BÖL) startet in die nächste Runde. Ab dem 1. April 2020 können sich Bio-Landwirtinnen und -Landwirte beim Bundeswettbewerb bewerben. Die Bewerbungsfrist geht bis zum 30. Juni 2020.