BRS News Rind
Niedersachsen fördert Existenzgründungen auf Höfen
Niedersachsen unterstützt Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in die Landwirtschaft sowie den Generationswechsel auf den Höfen mit einer neuen Förderung. Die entsprechende Förderrichtlinie (RL Existenzförderung) ermöglicht 100.000 Euro bei außerfamiliären Betriebsgründung. Bei einer innerfamiliären Hofübernahme beträgt die Förderung pauschal 70.000 Euro. Interessenten müssen dazu ein auf die nächsten fünf Jahre ausgerichtetes innovatives Betriebskonzept vorlegen, das neben einer ausführlichen Betriebsbeschreibung eine Betriebsplanung (Finanzplan) sowie eine Beschreibung der geplanten Investitionen und Umstrukturierungen enthalten muss. Bereits mit dem Antrag auf Förderung ist der Nachweis einer sozioökonomischen Beratung einzureichen. Für das aktuelle Antragsverfahren stehen Landesmittel in Höhe von gut 2 Millionen Euro bereit.
QS: Herbst-Ausgabe der qualitas erschienen
In der Herbst-Ausgabe der qualitas liegt der Fokus auf der QS-Klimaplattform Fleisch. Ein Schwerpunkt widmet sich der Berechnung von Emissionswerten für Mischfuttermittel – und erläutert, wie diese Herausforderung gemeinsam mit dem Deutschen Verband Tiernahrung e. V. gemeistert wurde. Zudem gibt die Ausgabe Einblicke in aktuelle Entwicklungen beim Futtermittelmonitoring. Außerdem enthält sie ein Interview mit einem Praktiker zur QS-Tiergesundheitsberatung.
Klima-Milchfarm erzielt signifikante CO₂e-Einsparungen
In einer Abschlusspräsentation zur Klima-Milchfarm, einem gemeinschaftlichen Projekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), Nestlé, Original Wagner Pizza GmbH und Hochwald Foods GmbH, dokumentieren die Projektpartner erstmals umfassend die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen auf einem repräsentativen Milchviehbetrieb, dem Frese-Hof im hessischen Mörshausen. Ziel des Pilotprojekts, das Ende 2021 gestartet ist, war es, Wege aufzuzeigen, wie Milchproduktion bis 2050 klimaverträglicher gestaltet werden kann – ohne die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Betriebe zu gefährden. Die Ergebnisse sind nun in einem umfassenden Fortschrittsbericht veröffentlicht, ergänzt durch praxisnahe Steckbriefe, welche die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der einzelnen Maßnahmen bewerten. Das Projekt wird bis April 2026 fortgeführt, um weitere Daten zu erheben.
QS Store-Checks: Korrekte Warenkennzeichnung mit QS-Prüfzeichen im Fokus
Auch in diesem Jahr hat QS wieder Store-Checks in verschiedenen Filialen des Lebensmitteleinzelhandels durchgeführt. Im Fokus standen die korrekte Kennzeichnung von frischen und abgepackten Fleisch- und Wurstwaren sowie von TK-Convenience-Produkten mit dem QS-Prüfzeichen. Das diesjährige Ergebnis fällt positiv aus: Die Zahl der Produkte, bei denen das QS-Prüfzeichen nicht gemäß den Vorgaben verwendet wurde, war erfreulich gering. Gleiches gilt für die richtige Nutzung des Logos der Initiative Tierwohl (ITW) und des Haltungsform-Kennzeichens.
Agrarbereich: Weniger als 60.000 Studierende an Hochschulen
Zum Wintersemester 2024/25 waren insgesamt 58.416 Studierende der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie der Veterinärmedizin an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Damit sank die Zahl der Studierenden erneut (-1.950 im Vergleich zum Vorjahr) und lag seit der gemeinsamen Erfassung dieser Studiengänge im Wintersemester 2015/16 erstmals unter 60.000. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang in zwölf der insgesamt 18 Studiengänge der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie der Veterinärmedizin zu verzeichnen. Am stärksten sank die Studierendenzahl bei der Agrarwissenschaft (-925 im Vergleich zu 2023/24), gefolgt von Haushalts- und Ernährungswissenschaft (-608) sowie Weinbau- und Kellerwirtschaft (-179). Die Studiengänge mit dem größten Zuwachs an Studierenden im Vergleich zum Vorjahr waren Landespflege/Landschaftsgestaltung (+46), Agrarökonomie (+39) sowie Forstwissenschaft und -wirtschaft (+38).
Vielfältige Weiden – mehr Milch und weniger Methan?
Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat eine Meta-Analyse auf der Grundlage verschiedener Studien zum Mehrwert artenreicher Weiden für Milchkuhhaltung durchgeführt. Die Forschenden verglichen Grasflächen mit vielfältiger Vegetation und weniger artenreiches Weideland im Hinblick auf die Milchproduktion und Methan-Emissionen der Kühe sowie den Nährwert des Futters. Das Ergebnis: Wie vielfältig das Weideland ist, wirkt sich laut Studie nicht auf die Milchproduktion aus und auch nicht auf die Emissionen des Treibhausgases Methan, das Kühe vor allem beim Rülpsen ausstoßen. Ein höherer Anteil an Leguminosen kann hingegen die Milchproduktion fördern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Food and Energy Security veröffentlicht.
Verbändeschreiben - Abstimmung über die Änderungen an der GMO
Am 8. Oktober 2025 wird das Europaparlament über seine Position zu den von der EU-Kommission geplanten Vorschlägen zur Stärkung der Position von Landwirtinnen und Landwirten in der Lebensmittelversorgungskette (2024/0319) abstimmen. Hierzu haben zehn Branchenverbände, darunter der Bundesverband Rind und Schwein e. V., ein gemeinsames Positionspapier formuliert und den deutschen Abgeordneten des Europäischen Parlaments zugesandt.
FAO: Die Rolle der Tierhaltung in Kreislaufwirtschaftssystemen
In dem von der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) veröffentlichten Bericht wird die Rolle von Agrar- und Ernährungssystemen bei der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele untersucht. Der Bericht zeigt, dass diese Systeme sowohl Treiber als auch Lösungsansätze für globale Herausforderungen wie Hunger, Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit darstellen. Angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums und der steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist die die zirkuläre Bioökonomie unerlässlich. Nur so lässt sich der Ressourcenverbrauch reduzieren, die Effizienz verbessern und Biomasse sowie Energie besser nutzen – unter anderem durch die Wiederverwendung und das Recycling von Nebenprodukten. In diesem Prozess spielt die Tierhaltung eine grundlegende Rolle, indem sie nicht essbare Biomasse in hochwertige tierische Lebensmittel, organische Düngemittel und erneuerbare Energie umwandelt. Dadurch wird die Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Futtermitteln verringert, die Bodengesundheit verbessert, Treibhausgasemissionen gemindert und Nährstoffkreisläufe geschlossen. Landwirtschaftliche und biologische Systeme werden so nachhaltiger und die globale Ernährungssicherheit verbessert sich. Die Verwendung tierischer Nebenprodukte unterstützt zudem biobasierte Industrien wie die Pharma-, Kosmetik- und Bioenergiebranche.
Online-Umfrage zum Thema „Rabenattacken auf Nutztiere”
Der SWR bereitet derzeit eine Dokumentation zum Thema Rabenattacken auf Nutztiere
vor. Sie soll Anfang 2026 im SWR Fernsehen ausgestrahlt und anschließend in der Mediathek veröffentlicht werden. In der Freilandhaltung von Nutztieren kommt es je nach Region häufiger zu Übergriffen durch Kolkraben auf Lämmer, Kälber usw. Um ein aktuelles Stimmungsbild zu diesem hochrelevanten Thema einzufangen, befragt der SWR bundesweit Landwirte und Züchter mit offenem Viehbetrieb. Die Onlinebefragung findet anonym statt. Ziel ist es, ein Bild davon zu bekommen, wie groß das Problem ist und inwieweit Unterstützung dafür vorhanden ist. Der Zeitaufwand beträgt ca. 10 Minuten. Die Umfrage wird bis zum 15.10.2025 durchgeführt und darf gerne über landwirtschaftliche Newsletter in der Branche verbreitet werden.
Erfreuliche Resultate bei Tierfutterkontrollen
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, gab es bei den amtlichen Kontrollen der in Deutschland eingesetzten Futtermittel im Jahr 2024 nur geringfügige Beanstandungsquoten. Im vergangenen Jahr haben die Überwachungsbehörden der Länder risikoorientiert in 14.317 Futtermittelbetrieben 16.880 Inspektionen durchgeführt. Dazu zählten sowohl Betriebe der Primärproduktion als auch Hersteller von Futtermitteln. Bei diesen Kontrollen wurden insgesamt 13.362 Proben anhand von 52.786 Einzelbestimmungen auf unerwünschte Stoffe wie beispielsweise Dioxine, Mykotoxine und Schwermetalle untersucht. Zur Untersuchung auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln wurden 213.507 Einzelbestimmungen durchgeführt. Insgesamt betrug die Beanstandungsquote bei den Untersuchungen auf unerwünschte Stoffe sowie auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln weniger als zwei Prozent. Diese geringe Belastungsquote zeigt das hohe Niveau der Futtermittelsicherheit in Deutschland, und das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für die Erzeugung sicherer Lebensmittel
, kommentiert BVL-Präsidentin Prof. Dr. Gaby-Fleur Böl die Jahresstatistik.