BRS News Rind
Hohenheimer Zukunftsgespräch „Vom Feld auf den Teller“
Die Universität Hohenheim führt am 25. November von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr das vierte Hohenheimer Zukunftsgespräch
zum Thema Vom Feld auf den Teller - wie nachhaltig ist der Weg unserer Nahrung?
online als Zoom-Meeting durch. Wie die Hochschule in einer Presseinformation mitteilt, sind kurze Lieferwege über grüne Kisten, Milchtankstellen, Verkaufsautomaten und Hofläden im Agrarbereich bereits gelebte Praxis. Im Rahmen des Zukunftsgesprächs soll der Frage nachgegangen werden, warum diese Möglichkeiten auf dem Markt nur einen geringen Anteil darstellen und wie sich das ändern lässt. Zu den Diskutanten gehören die Leiterin des Fachgebiets Marketing und Konsumentenverhalten der Universität Hohenheim, Prof. Verena Hüttl-Maack, der Gründer des Online-Hofladens FridaFrisch, Philip Kleiner, und der Gründer der Rukola Soft UG und Berater Solidarische Landwirtschaft, Philip Kosanke. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aber erforderlich.
Neue Studie fasst den Wissenstand zu den ökologischen Auswirkungen des globalen Agrarhandels zusammen
Senckenberg-Wissenschaftler*innen haben eine der wenigen Überblicksstudien zu den ökologischen Auswirkungen des weltweiten Lebensmittelhandels im Fachjournal One Earth
veröffentlicht. Die ökologischen Kosten des Handels – insbesondere von Kaffee, Tee, Soja und Rindfleisch – sind laut der Studie unverändert hoch. Die Forscher*innen plädieren dennoch dafür, den Agrarhandel differenziert zu betrachten und auch seine positiven Wirkungen zu berücksichtigen.
DLG-Merkblatt 466 - Digitale Anwendungen für das Herdenmanagement in der Milchviehhaltung
Der DLG-Ausschuss Technik in der Tierhaltung hat ein neues Merkblatt 466 zum Thema Digitale Anwendungen für das Herdenmanagement in der Milchviehhaltung
veröffentlicht. Die Autoren geben darin eine Übersicht über die Grundlagen des digitalen Herdenmanagements und zeigen aktuelle Anwendungsbereiche, wie z.B. beim Fütterungsmanagement oder bei der Gesundheitsüberwachung auf. Das DLG-Merkblatt gibt Hinweise, wie sich die Arbeit im Milchviehstall 4.0 gestalten wird und welche Rolle digitale Tools und Assistenzsysteme dabei spielen werden. Neben einigen grundlegenden Informationen werden die Vor- und Nachteile einzelner Sensorsysteme sowie deren Anwendungsbereiche ausführlich dargestellt. Eine beispielhafte Kosten-Nutzen-Analyse gibt abschließend Hinweise zur Wirtschaftlichkeit.
Ceres Award: Gewinner der Kategorien Rinder- und Schweinehalter
Am 9. November fand die Preisverleihung des CeresAward 2021 live aus dem Zoo Palast in Berlin statt. Der Ceres Award fand in diesem Jahr zum 8. Mal statt. Rund 200 Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland haben sich in diesem Jahr in zehn Kategorien beworben.
Gewinner der Kategorie Rinderhalter: Paul Costello aus Kloster Lehnin/Rietz
Gewinner in der Kategorie Schweinehalter: Tim Friedrichs aus Hilgermissen
Zum Landwirt des Jahres 2021 wurde der Biobauer Christoph Leiders gekürt.
Die optimale Kuh: gesund, effizient, umweltgerecht

Um den aktuellen Herausforderungen in der Nutztierhaltung gerecht zu werden, sind Innovationen notwendig, die sowohl beim Landwirt als auch im vor- und nachgelagerten Bereich erfolgreich umgesetzt werden. Entsprechende Ansätze wurden in zwei deutschlandweit angelegten Verbundprojekten erarbeitet. Die Projekte eMissionCow
und optiKuh2
befassen sich intensiv mit der Ausgestaltung unserer zukünftigen Milchkuhhaltung. Angesprochen werden die Bereiche Tiergesundheitsmanagement, Tierzucht und Tierernährung. Beide Projekte sind eng miteinander abgestimmt und verzahnt.
Die Ergebnisse sind in Form eines Tagungsbandes in der LfL-Schriftenreihe zusammengefasst und frei abrufbar (Die optimale Kuh: gesund, effizient, umweltgerecht (LfL-Schriftenreihe).
Neues Portal „wirlandwirten“ gestartet
Unterhaltsam, jung und frisch kommt die neue Seite wirlandwirten
daher – mit Themen, die junge Menschen in der Landwirtschaft ansprechen. Die Seite ist ein Gemeinschaftsprojekt der Badischen Landwirtschafts-Verlag GmbH und dem Bauernverband BLHV. Mobile Schlachtung
, außerfamiliäre Hofübergabe
oder inspirierende Betriebsreportagen sind in Form von multimedialen Dossiers unter www.wirlandwirten.de frei zugänglich. Aktuelles Beispiel ist ein Landwirt, dessen Hühner von zwei Alpakas vor dem Fuchs geschützt werden.
VMB kritisiert unterschiedliche Definition zur Kombihaltung
Mehr als zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass die bayerischen Verbände der Land- und Milchwirtschaft die Definition der Kombinationshaltung als Weiterentwicklung aus der hierzulande noch weit verbreiteten ganzjährigen Anbindehaltung auf den Weg gebracht haben
, erinnert der Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB). Die Kombihaltung habe sich sogar in leicht modifizierter Form in der Wertschöpfungskette Milch sogar bis zur Stufe Lebensmitteleinzelhandel etabliert und werde auch Eingang finden in die Kriterien von QM+ und ITW Rindfleisch. In diesem Zusammenhang kritisiert der Verband kreative Auslegungen
, die bei den betroffenen Milchviehhaltern größte Verunsicherung auslösen.
Klimaschutz und Tierwohl unter einen Hut bringen
Sogenannte Kompensationsmaßnahmen sollen die Folgen der Bauprojekte auf die Umwelt gerecht ausgleichen – zum Beispiel die durch den sechsspurigen Ausbau der A43 bei Herne. Das Land NRW lässt daher auf einer 21-Hektar-Fläche zwischen Herne und Castrop-Rauxel besondere Rinder weiden. Das Rote Höhenvieh
grast auf einer naturbelassenen Weide mit Sträuchern und findet Schutz vor Regen und Sonne im Wäldchen. In Australien hat man damit auch Erfahrung. Für die Bindung von 40.000 Tonnen Kohlenstoff hat ein Rinderzuchtbetrieb C02-Zertifikate verkauft. Mit einem verbesserten Weidemanagement und einer effektiveren Weidenutzung wurde die Widerstandsfähigkeit gegen Dürre an zwei Farmstandorten nachhaltig gestärkt. Das war Microsoft eine halbe Millionen Dollar wert.
Klimaschutz muss global denken
Wir leben in einer globalisierten Welt. Klimaschutz muss daher in weltweiten Dimensionen denken. Regional begrenzte Konzepte bewirken mitunter das Gegenteil dessen, was geplant wurde. Wenn beispielsweise die Fleischproduktion in Deutschland oder Europa reduziert wird, sorgt der so genannte Leakage-Effekt dafür, dass große Teile der Treibhausgasemissionen lediglich ins Ausland verlagert werden. Für wirksamen Klimaschutz braucht es daher keine Restriktionen, sondern innovative Konzepte.
Niedersachsens Rindfleisch-Erzeuger sehen skeptisch auf die positiven Marktsignale
Gute Aussichten für die Erzeuger von Rindfleisch prognostiziert Marktexperte Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Rindfleisch ist EU-weit ein knappes Gut. Das wird sich bei den Erlösen auch im nächsten Jahr bemerkbar machen, und der positive Trend wird sich fortsetzen
, erläuterte der Unternehmensbereichsleiter vor dem Rindfleischausschuss des Landvolks Niedersachsen. Der Ausschussvorsitzende Martin Lüking bewertet die Lage allerdings mit Skepsis: Ein Teil der Preissteigerungen bleibt bei uns Erzeugern hängen, einen Teil werden wir aber wieder an die Verarbeiter und den Handel durchreichen müssen
, ist sich der Bullenmäster aus dem Raum Nienburg sicher.