BRS News
Kälberhaltung heute und in Zukunft: Viel unerschlossenes Potential und noch mehr Herausforderungen!
Nach wie vor werden 60 – 70 % der Kälber in Einzelhaltung gehalten und nur mit 4 – 6 l Tränke pro Tag, angeboten im Eimer, versorgt. In der Natur aber säugt die Mutter das Kalb 5 bis 10 mal pro Tag. Ein Säugeprozess dauert 5 – 10 min und das Kalb nimmt so mind. 10 l Milch pro Tag auf. Dieser direkte Vergleich offenbart eine große Diskrepanz. Die immer noch ausgeprägte restriktive Tränke von Kälbern in der Praxis hinkt den aktuellen Ergebnissen aus der Wissenschaft deutlich hinterher. Wie werden die Kälber zukünftig gehalten? Wie können wir die Jungtieraufzucht weiter optimieren? Gibt es in anderen Ländern ähnliche Entwicklungen wie in Deutschland und auf was sollte man sich als Milchkuhhalter einstellen? Experten aus drei Ländern diskutierten auf dem 39. Rindergesundheitstag des Innovationsteams Milch Hessen mögliche Zukunftsszenarien in der Kälberhaltung und Möglichkeiten, die Potentiale weiter zu erschließen.
QS: Arbeitshilfe Tierhaltung - Schädlingsmonitoring und -bekämpfung
Schädlingsmonitoring und -bekämpfung sind fester Bestandteil in den QS-Leitfäden Landwirtschaft. Unterstützung bei der Umsetzung der Anforderungen soll ab sofort die neue QS-Arbeitshilfe Tierhaltung: Schädlingsmonitoring und -bekämpfung ermöglichen. Das Dokument erläutert im Detail, worauf es bei der Durchführung und Dokumentation des Schädlingsmonitorings bzw. bei ggf. daraus resultierenden Maßnahmen der Schädlingsbekämpfung ankommt. Der Fokus der Arbeitshilfe liegt dabei auf der Bekämpfung von Mäusen und Ratten. Sie enthält auch Informationen zum Einsatz von Rodentiziden bei der Bekämpfung von Schadnagern sowie eine Übersicht weiterführender Informationen und Links.
Stellungnahme zu angeblichen Befunden von Separatorenfleisch in Wurstprodukten
Die ARD und das Magazin DER SPIEGEL haben in Vorab-Berichten zu einem TV-Beitrag, der am 23. Juni 2022 in der Sendung Panorama ausgestrahlt wurde, behauptet, dass in mehreren Geflügelwurstprodukten der Franz Wiltmann GmbH & Co. KG und der Zur Mühlen Gruppe Separatorenfleisch ohne eine entsprechende Kennzeichnung eingesetzt wurde. Beide Unternehmen widersprechen den Vorwürfen. Die Aussagen in den Berichten seien falsch, heißt es in der Stellungnahme.
Umsetzung des EU-Tiergesundheitsrechts (AHL): Informationsmaterial in allen EU-Sprachen

Die Europäische Kommission hat als Hilfestellung für die Umsetzung des EU-Tiergesundheitsrechts (AHL) Informationsmaterial in allen EU-Sprachen erstellt. Es soll dazu beitragen, die verschiedenen Nutzergruppen zu sensibilisieren und ihnen grundlegende Informationen über das AHL und ergänzende Gesetzgebung (=Delegierte und Durchführungsverordnungen) an die Hand zu geben. Außerdem soll den Nutzern dabei helfen, Einzelheiten zu bestimmten Themen in den verschiedenen Rechtsakten schneller zu finden.
Im einzelnen handelt es sich um:
1 Poster
1 Faltblatt
9 themenbezogene Merkblätter
- Tiergesundheitsrecht
- Zuchtmaterial
- Viehbestand
- Tierhalter
- Pferde
- Hunde, Katzen Frettchen
- Geflügel, in Gefangenschaft gehaltene Vögel und Bruteier
- Wassertiere
- Eingang von Tieren, Zuchtmaterial und Erzeugnissen tierischen Ursprungs in die EU
Außerdem gibt es ein Video (auf Englisch mit deutschen Untertiteln): vimeo.com/705692212. Die Unterlagen sind nicht einfach zu finden. Sie finden die Unterlagen daher auch auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter.
"Jugendmund" hat Gold im Mund: Kritik des Nachwuchses an BMEL-Politik
Cem Özdemir hat beim Bauerntag die Klose-Köhler KG als Ausbildungsbetrieb des Jahres 2022 geehrt. Als die aktuelle Auszubildende des Betriebs das Mikrofon bekam, erstarrte sie nicht vor Ehrfurcht, sondern las Özdemir und allen Agrarpolitikern der aktuellen und vergangenen Regierungen die Leviten: Sie habe nicht das Gefühl, dass die deutsche Landwirtschaft noch gewollt sei.
Stärkstes Treibhausgas: Bezug von Schwefelhexafluorid 2021 um 1,4 % gestiegen

Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zum Klimawandel bei. Das stärkste bekannte Treibhausgas ist Schwefelhexafluorid (SF6), dessen Treibhauspotenzial die Klimawirksamkeit von Kohlenstoffdioxid (CO2) um das 23 500-Fache übertrifft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben deutsche Unternehmen im Jahr 2021 insgesamt 743,2 Tonnen dieses Stoffs bezogen, das waren 10,0 Tonnen mehr als im Jahr 2020 (+1,4 %). Die bezogene Menge SF6 entspricht 17,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Global Warming Potential, GWP).
SF6 wurde im Jahr 2021 mit einer abgegebenen Menge von 500,7 Tonnen (67 %) hauptsächlich in der Elektroindustrie und im Apparatebau eingesetzt. Weitere bedeutende Abnehmergruppen sind mit 112,1 Tonnen (15 %) Zwischenhändler und mit 49,5 Tonnen (7 %) Hersteller von optischen Glasfaserkabeln.
Großer Andrang auf den Betrieben Böckmann und Rolfes
In ganz Niedersachsen öffneten über 70 Betriebe ihre Hoftore, um Verbraucherinnen und Verbraucher die Landwirtschaft sowie deren vor- und nachgelagerten Bereich näher bringen zu können. Im Landkreis Vechta öffneten hierfür die Betriebe Böckmann (Schweinemast und Ackerbau) und der Rinderbetrieb Rolfes ihre Hoftore. Aufgrund der fehlenden Zukunftsperspektiven sind beide Betriebe in die Direktvermarktung von Schweinefleisch www.heimatesser.de bzw. Rindfleisch www.bakumer-rindfleisch.com eingestiegen.
„Innovation ist Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit“
Mit dem heute in Brüssel präsentierten Entwurf für eine Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Sustainable Use Regulation: SUR) gibt die Europäische Kommission den Mitgliedsstaaten Ziele für eine Pflanzenschutzmittel-Reduktion vor, die weder die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft noch die bereits geleisteten, erheblichen Reduktionen angemessen berücksichtigen
, kritisiert der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) in einer gerade veröffentlichten Pressemeldung. In nicht einmal zehn Jahren habe die deutsche Landwirtschaft Menge und Risiko beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um ein Drittel reduziert, informiert der IVA.
Lebensmittelerzeugung Priorität geben
Vor der Vorstellung des EU-Naturschutzpakets der EU-Kommission fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Kommission auf, dem Ziel einer Stabilisierung der europäischen Lebensmittel- und Getreideerzeugung eine höhere Priorität zu geben und das Paket noch einmal nachzubessern.
QMilch-Programm wurde um das Zusatzmodul „QM++“ erweitert
QM++ baut sowohl in der Prüfsystematik als auch in seinen Kriterien auf dem Zusatzmodul QM+ (für Stufe 2 der LEH-Haltungsform) auf. Es werden darüber hinaus Anforderungen vor allem für das Haltungssystem (Außenklima und ständige Bewegungsmöglichkeit der Tiere) und bzgl. der gentechnikfreien Fütterung, aber zum Beispiel auch in den Bereichen Klauenpflege und Ermittlung des Trächtigkeitsstatus definiert. Außerdem wird den teilnehmenden Milchviehbetrieben die Durchführung eines qualifizierten betrieblichen Tiergesundheitsmanagements empfohlen. Wie auch bei QM+ ist im neuen Zusatzmodul die Infrastruktur für Antibiotikamonitoring und Schlachtbefunddatenerfassung integriert. Zusätzlich werden die Kosten für unangekündigte Bestandschecks vom Systemgeber QM-Milch getragen.